Wenn mein Leben ein Buch wär...
"Wenn Dein Leben ein Buch wär, tausend Seiten hätt's bestimmt. Von Lovestory bis Kriminalroman ist alles drin. Wer Deinen Weg hätt gehen wollen, hätt sich daran schwer getan. Denn Du nur hast für deinen Lebensweg, die richtigen Schuhe an."

Der Refrain aus meinem gleichnamigen Lied liegt mir gerade in diesen Tagen wieder sehr am Herzen. Vor einigen Jahren schrieb ich dieses Lied für meinen Vater zum 80igsten Geburtstag. Es erzählt die Geschichte meines Vaters, wie er aufgewachsen ist, wie ich ihn erleben darf. Eine Hommage an sein Leben. In diesen Tagen der sogenannten Corona-Krise, denke ich viel über diesen Titel nach. Nicht über das Leben meines Vaters, sondern was genau der Refrain, die Frage, wenn mein Leben ein Buch wäre, für mich persönlich bedeutet. Ich frage mich ob ich das Buch, dass ich bisher geschrieben habe, kaufen würde, bzw. lesen würde?
Wenn ich so zurückblicke sehe ich viele total spannende Geschichten. Schon alleine die Erlebnisse meiner Kindheit, als ich noch ohne zu zögern durch Pfützen sprang, einfach weil es mir danach war. Als ich die höchsten Bäume erobert habe und durch die Wälder der Zollernalb gestreunert bin, als ob mir die ganze Welt gehörte. Damals habe ich aus Moos und Tannenzapfen kleine Puppenstuben gebastelt und mir vorgestellt ich könnte mit Tieren reden. Wie oft kam ich mit zerrissnen Hosen nach Hause, weil ich wieder einmal beim klettern an einem Ast hängen geblieben bin. Angst kannte ich da nicht. Ich hatte immer das Gefühl behütet zu sein. Mir konnte gar nichts geschehen.
Die Liebe ist auch ein großes Kapitel. Verliebt, verletzt und wieder verliebt. Der erste Kuss, das erste verlassen werden. Das erste mal, der Glaube an die große Liebe. Liebeskummer und viele Tränen um kurz darauf die nächste rosa Brille aufzusetzen. Und dann traf ich IHN, als ich dachte ich werde wohl ein Leben lang alleine bleiben...
